Launiger
Konzert- und Theaterabend in Altdorf
Unter dem Motto
„Schön, wieder hier zu sein“ meldete sich
der Sängerbund Altdorf nach zwei Jahren Zwangspause
zurück mit seinem neuen Programm. Ein sichtlich gut gelaunter
Chor präsentierte sich dem Publikum in der voll besetzten
Altdorfer Gemeindehalle. Unter der Leitung von Gunther Rall nahm er die
Gäste mit auf eine musikalische Reise durch die menschlichen
Emotionen. Die Freude, endlich wieder singen zu dürfen kam in
den Liedern „Gut, wieder hier zu sein“ (Hannes
Wader) und dem Contacto-Lied (nach Monty Pythons, „Always
look on the bright side of life“), „Un poquito
cantas“ und „Singen ist wie ein warmer
Sommerwind“ zum Ausdruck. Nach einem gelungenen Abstecher in
die Gesangslyrik der Liebe, getragen von Wehmut, wie im spanischen
„Besame mucho“, der Romantik in Mozarts
„Luci care“ oder der keine Anstrengung scheuenden
Aufopferung im Lied der Proclaimers „I’m gonna
be“ sorgte der Choral „We shall overcome“
und dem glockenhellen, klaren Solo-Sopran der Sängerin Yvonne
Grässler für Gänsehautfeeling und
anhaltenden Applaus des Publikums. Nach „Sound of
Silence“ von Paul Simon, „Mein kleiner
grüner Kaktus“ von den Comedian Harmonists und dem
Anti-Kriegslied „Ain’t Gonna Study War No
more“ sang sich der Chor in die Pause.
Was verbirgt sich wohl hinter dem neuen Stück
„Jakobs-Spa“ der „Altdorfer
Komede“? Gespannt verfolgten die Zuschauer, welche Aufgaben
Hilde Gscheidle und ihr Nachbar Gottes dieses Mal zu
bewältigen haben. Eine unerwartete und sehr hohe
Steuernachzahlung erschüttert ihr beschauliches Leben als
Bäuerin. Was kann sie tun, um zu verhindern, dass sie ihren
Hof, ihre Äcker und Kühe verkaufen muss, um die
Steuerschuld zu begleichen? Ihre Neffen Carl und Max wissen, was zu tun
ist. Ein YouTube Video wird gedreht, in dem ein Wissenschaftler dem
Wasser des Altdorfer Kneipbeckens sphärische Heilkraft
zuspricht und die Pilger des Jakobwegs auffordert, diese Quelle zu
besuchen. Instagramm, Facebook und YouTube sorgen dafür, dass
innerhalb von weniger Tagen Altdorf mit einer Unzahl von Pilgern zu
kämpfen hat. Die Bürgermeisterin Jolanta Rinderer hat
alle Hände voll damit zu tun, die aufgebrachte
Bevölkerung zu beruhigen. Eine windige Investorin taucht auf,
die das Gelände um das Kneipbecken kaufen will, um ein
Spa-Hotel für die vielen Menschen zu bauen. Die Ereignisse
überschlagen sich, als sich ein Demonstrationszug aufmacht, um
für das Habitat des am Kneipbecken ansässigen
Rindenmulchs zu kämpfen. Letztendlich wird das Hotel gegen
allen Widerstand der Bevölkerung gebaut und Richtfest
gefeiert, der Chor singt und Hilde geht nach Hause. Sie erwacht vom
Muhen ihrer Kühe und muss feststellen, dass sie alles nur
geträumt hat. Diesen Traum haben die Laiendarsteller wieder
gekonnt in Szene gesetzt. Die wochenlangen Proben der zwölf
Akteur:innen wurden vom Publikum mit viel spontanem Applaus und
Gelächter belohnt.
Fiona Beitel, die gekonnt durch das Programm führte, bedankte
sich am Ende des launigen Konzert und Theaterabends bei allen
Sängerinnen und Sängern, den Theaterspielern und den
vielen Helferinnen und Helfern vor und hinter den Kulissen. Mit dem
„Irischen Segenswunsch“ beendete der Chor den
Abend, was die Gäste aber nicht davon abhielt noch einige Zeit
zusammenzubleiben, war dies doch in den letzten Jahren nicht
möglich gewesen.
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